ERGOFIT stellt Antrag auf Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung

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Die ERGOFIT GmbH mit Sitz in Pirmasens hat wegen Zahlungsunfähigkeit am 25. Mai 2023 beim Amtsgericht Pirmasens einen Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Insgesamt beschäftigt das Pirmasenser Unternehmen, das im vergangenen Jahr sein 75-jähriges Bestehen feierte, 105 Mitarbeiter.


Stabilisierung des Geschäftsbetriebs

Mit dem Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung nutzt ERGOFIT die Chance auf eine nachhaltige Sanierung, um künftig seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit solide und robust aufzustellen. Das Gericht hat dem Antrag am 25. Mai 2023 entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung für das Unternehmen angeordnet.

Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen, geschäftsführender Gesellschafter der ERGOFIT GmbH, bleibt im Amt und ist weiterhin handlungs- und weisungsbefugt. Gleichzeitig wird die Geschäftsführung durch die erfahrenen Sanierungsexperten und Rechtsanwälte Jens Lieser und Dr. Martin Kaltwasser von der LIESER Management GmbH als Generalhandlungsbevollmächtigte unterstützt.

„Unser primäres Ziel ist es, das Traditionsunternehmen fortzuführen und die Arbeitsplätze zu erhalten.“ 

Jens Lieser, LIESER Management GmbH 


In den kommenden Wochen werden mit allen wesentlichen Beteiligten Gespräche geführt, um geeignete Restrukturierungsmaßnahmen für den Sportgerätehersteller einzuleiten und umzusetzen.

„Die wichtigste Botschaft ist: Unsere Kunden können ohne jegliche Einschränkung wie gewohnt weiter bei uns bestellen. Der operative Geschäftsbetrieb läuft vollumfänglich weiter.“

Dr. Martin Kaltwasser, LIESER Management GmbH


Als vorläufigen Sachwalter hat das Insolvenzgericht den Rechtsanwalt Matthias Bayer von der Kanzlei Abel und Kollegen Rechtsanwälte PartGmbB bestellt. Er wird als ‚verlängerter Arm’ des Gerichts das Sanierungsverfahren im Interesse der Gläubiger konstruktiv begleiten, die Verhandlungen mit Kunden und Lieferanten unterstützen und die Geschäftsführung überwachen.




Fortführung des Geschäftsbetriebs

Die Aussichten für eine nachhaltige Sanierung sind gut, zumal ERGOFIT mit seinem Finanzplan bis zum Ende des Jahres durchfinanziert ist.

„Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Phase in unserer Unternehmensgeschichte gut überstehen werden. Das Verfahren läuft ruhig und geordnet ab. Ziel ist es nun, das Unternehmen langfristig und stabil wieder auf Spur zu bringen, um mit unserem guten Namen auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen. Mit unseren motivierten Angestellten sowie unseren hochwertigen und von unseren Kunden sehr geschätzten Trainings- und Gerätesystemen bin ich mir sicher, dass uns das gelingen wird“,

Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen, geschäftsführender Gesellschafter der ERGOFIT GmbH


Löhne und Gehälter gesichert

Die 105 Beschäftigten wurden am Tag der Antragstellung auf einer Mitarbeiterversammlung über die aktuelle Situation sowie über die weiteren Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter sind über das

Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bis Ende Juli 2023 gesichert. Ab August 2023 erfolgen die Zahlungen wieder durch die Schuldnerin.

Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen erwarb im Jahr 2022 das in dritter Generation geführte Familienunternehmen. In einer Pressemitteilung heißt es, dass sich nun herausgestellt habe, dass der Kauf für einen zu hohen Kaufpreis erfolgte. ERGOFIT verfüge, so heißt es weiter, über ein gutes und tragfähiges Geschäftsmodell. Aber die durchschnittliche Rendite reiche nicht aus, um die hohe Zins- und Tilgungslast für die Finanzierung des Kaufpreises zu bedienen.

Schließlich wurde aufgrund der hohen Belastungen der Antrag auf Eigenverwaltung unausweichlich. Ohnehin hatte die Coronapandemie zuvor den Umsatz beeinträchtigt, da viele Kunden des Unternehmens bei den behördlich angeordneten Schließungen weniger Bedarf an Sportgeräten hatten.


Positive Perspektive auf nachhaltige Sanierung

Die Geschäftsführung wird gemeinsam mit den Generalhandlungsbevollmächtigten Jens Lieser und Dr. Martin Kaltwasser in den kommenden Wochen einen Insolvenzplan erarbeiten bzw. eine übertragende Sanierung vorbereiten, um das Unternehmen zu entschulden und neu aufzustellen.

„Auch unter Berücksichtigung der Gläubigerinteressen sehe ich sehr gute Möglichkeiten, dass eine zukunftsfähige Lösung erzielt werden kann.“ 

Matthias Bayer, vorläufiger Sachwalter



Quelle und Bildquelle: BODYMEDIA

Veröffentlicht am: 22. Juni 2023

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