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Einst ein Trend gehören Vibrationsplatten heute zur Grundausstattung jedes Fitnessstudios. Mit einer Vibrationsplatte und natürlich den passenden Übungen können in kurzen Zeiteinheiten nahezu alle Muskeln des Körpers trainiert werden. Standard-Geräte dagegen sprechen maximal 80% der Muskulatur an, die meisten Fitnessgeräte kommen sogar auf deutlich schlechtere Werte. Auch in der Präventation und der Reha ist die Vibrationsplatte längst angekommen - für Menschen mit Gelenkschmerzen, für die andere Sportarten eine zu hohe Belastung darstellen stellen Vibrationsplatten das ideale Trainingsgerät dar.

Funktionsweise von Vibrationsplatten

Vereinfacht dargestellt bestehen Vibrationsplatten aus 4 Komponenten:

  • Grundplatte
  • gefederte Schwingplatte
  • Motor
  • Steuerung

Die Vibration zwingt die Muskulatur zu einem sehr schnellen Wechsel von Kontraktion und Entspannung. Bei 30 Hz beispielsweise kontrahiert und entspannt der Muskel 1800 mal pro Minute. Der Prozess läuft völlig unbewusst ab, der Körper versucht selbst, die Inbalance durch die Schwingungen auszugleichen und sich so zu stabilisieren. Dadurch werden neben der normalen Skelettmuskulatur die tiefliegenden Stütz- und Haltemuskeln angesprochen und insgesamt deutlich mehr Muskeln aktiviert, als bei jedem konventionellen Fitnesstraining. Je nach Schwingungsrichtung und Frequenz der Vibrationen werden unterschiedliche Muskelgruppen stimuliert, dank voreingestellter Programme kann die Vibrationsplatte so gezielt für das entsprechende Trainingsziel eingesetzt werden. Die Übungen werden speziell darauf abgestimmt und ermöglichen so ein optimales Trainingsergebnis. Die Vibrationen überlagern praktisch den Bewegungsablauf der durchgeführten Fitnessübungen mit kleinsten Muskelreizen um so eben diese tiefliegende Muskulatur anzusprechen. 

Wirkung des Vibrationstrainings auf den Körper

Das Training mit Vibrationsplatten kurbelt effektiv die Fettverbrennung an. Durch den massiven Aufbau der Muskulatur wird zum einen während des Workouts mehr Energie verbraucht, gleichzeitig wird der Grundumsatz des Körpers gesteigert. Schon im Jahr 2009 hat eine Studie der Universität zu Antwerpen gezeigt, dass bei übergewichtigen Menschen das Vibrationstraining zu einer Abnahme des Bauchfettes führte. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die lediglich ein normales Fitnesstraining absolvierte erzielten Probanden, die mit einer Vibrationsplatte arbeiteten zudem eine deutlich langfristigere Gewichtsabnahme. Das Vibrationstraining kann indes nur eine Ergänzung eines ganzheitlichen Fitnesstrainings sein und ersetzt nicht das normale Kraft- und Ausdauertraining. Die Vibrationen regen die Durchblutung der Muskulatur an. Dadurch werden sie besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, die Regenerationsphase der Muskeln wird so verkürzt. Ein angenehmer Nebeneffekt: Durch die Vibration können leichte, vor allem stressbedingte Verspannung gelockert werden und so das körperliche Wohlbefinden steigern. Neben dem effektiven Muskelaufbau kann das Training mit Vibrationsplatten zu einer Erhöhung der Knochendichte führen. Auch ältere Personen und Personen mit körperlichen Einschränkungen profitieren von den smarten Fitnessgeräten: Durch das Training der Muskeln, die die Gelenke stützen wird die Körperhaltung verbessert. Das intensive, unbewusste Koordinationstraining kann die Gefahr von Verletzungen durch Stürze minimieren.

Vibrationsplatten - Typen

Grundsätzlich unterteilen sich Vibrationsplatten durch die Art des Aufbaus und durch die Art der Schwingungen. 

Vibrationsplatten mit einer Säule verfügen über Haltegriffe, die für mehr Sicherheit beim Training sorgen. Zusätzlich lässt sich in der praktischen Säule eine Menge Technik wie Handpulssensoren oder die Bedienelemente für die Vibrationsplatte unterbringen. Im Vergleich zu Vibrationsplatten ohne Säule sind diese Geräte allerdings relativ schwer, ihre robuste Bauweise sorgt für einen etwas höheren Platzbedarf. Dafür sind diese Fitnessgeräte meist für höhere Nutzergewichte ausgelegt und verfügen oft über mehr Programme als Geräte ohne Säule. 

Vibrationsplatten ohne Säule sind kompakter gebaut, bieten etwas weniger Übungsvielfalt benötigen dafür aber deutlich weniger Platz. Das macht sie zu idealen Geräten für den Einsatz im HomeGym. Im Vergleich zu Geräten mit Säule sind die kleineren Geräte etwas weniger leistungsstark und bieten meist eine geringere Übungsvielfalt. Durch die Richtung der Vibrationsbewegung der Platte können verschiedene Muskelgruppen angesprochen werden. Für den Trainingserfolg ist es wichtig, dass die Vibrationsplatte die für das Trainingsziel geeignete Bewegungsrichtung unterstützt. 

Vertikale Systeme bewegen sich von unten nach oben. Der Körper versucht also die Gleichgewichtsstörung in vertikaler Richtung auszugleichen. Diese Vibrationsplatten eignen sich vor allem für den Aufbau der Muskelkraft, es werden mehr Muskelfasern angesprochen als mit einem wippenden System. Mit einer solchen Vibrationsplatte werden die Durchblutung gefördert, die Koordination verbessert und der Aufbau einer höheren Knochendichte angeregt. Durch den fehlenden Effekt auf das Becken wird der Rücken allerdings weniger effizient trainiert, als mit einem Wipp-System. 

Vibrationsplatten mit einem seitenalternierenden System (auch als oszillierendes System bezeichnet) nutzen eine wippende Bewegung und werden wegen des natürlichen Trainingseffektves bevorzugt in der Physiotherapie angewendet. Mit diesen Wipp-Systemen wird der Rücken effizient angesprochen, Rückenprobleme lassen sich so gut lindern. Außerdem ist ein guter Effekt auf verklebte Faszien zu beobachten. 

Kennzeichend für ein Wipp-System ist die stufenlos wählbare Amplitude und eine freie Frequenzwahl für viele Kombinationsmöglichkeiten.

Dreidimensionale Systeme, auch bekannt als triaxiale Systeme können Bewegungen gleichzeitig in allen Achsrichtungen simulieren. Hier vibriert die Platte also von links nach rechts, von oben nach unten und von vorne nach hinten. Triaxiale Systeme sollten nur in niedrigen Frequenzbereichen eingesetzt werden, da die horizontalen Schwingungen im Verdacht stehen, Sehnen, Bänder und Knorpel zu belasten. Ideal werden diese Systeme für die Entspannung der Muskulatur und die Verbesserung der Koordination eingesetzt, ein Muskelaufbau findet in niedrigen Frequenzbereichen nur langsam statt. 

Verschiedene Frequenzen für unterschiedliche Einsatzzwecke

Frequenzen von oszillierenden Vibrationsplatten. Normalerweise werden Vibrationsplatten mit einem Wippsystem mit einem Frequenzbereich zwischen 5 und 35 Hz angeboten. 

  • 5- 8 Hz: Massage und Entspannung, Verbesserung der Balance, Detonisierung der Muskulatur
  • 10 - 15 Hz: Mobilisation der Gelenke, Lockerung der Muskulatur, Lösen von verklebten Faszien
  • 15 - 20 Hz: Verbesserung von Muskelkraft, Muskelfunktion, Dehnfähigkeit der Muskeln und Koordination
  • 20 - 30 Hz: Steigerung der Muskelleistung, Stärkung der Knochen, Verbesserung der Core-Muskulatur, Verbesserung von Koordination und Beweglichkeit

Frequenzen über 36 Hz stehen zwar oft zur Verfügung, die Verwendung wird allerdings nicht empfohlen

Frequenzen von vertikal schwingenden Vibrationsplatten

Vibrationsplatten mit einem vertikalen System arbeiten normalerweise in Frequenzbereichen von 20 - 50 Hz. 

  • 25 - 33 Hz: Krafttraining, Verbesserung von Maximalkraft, Schnellkraft und Ausdauer, Anregung der Durchblutung, Verbesserung der Beweglichkeit, Stimulation des Bindegewebes
  • 34 - 50 Hz: Dehnübungen und Massage, Erhöhung der Knochendichte, Verbesserung der Beweglichkeit

Die Amplitude - das Maß für die Trainingsintensität mit der Vibrationsplatte

Die maximale Auslenkung der Schwingung, also die Amplitude bestimmt, wie weit die Vibrationsplatte bei der Schwingung ausgelenkt wird. Eine hohe Amplitude ist also sehr intensiv, während eine niedrige Amplitude eine schwächere Schwingung produziert. Durch die Auswahl verschiedener Intensitätsstufen kann das Training individuell an die körperlichen Voraussetzungen und das Fitnessniveau angepasst werden. Bei Wipp-Systemen ist die Amplitude meist stufenlos wählbar, vertikale Systeme arbeiten häufig mit wenigen, voreingestellten Intensitätsstufen. Anfänger trainieren am besten bei Amplituden von 1,5 - 2 mm während Fortgeschrittene bei bis zu 6 mm Amplitude trainieren können. Größere Amplituden bringen erfahrungsgemäß keinen größeren Trainingseffekt, dafür wird die körperliche Belastung extrem erhöht.

Vibrationsplatten - Kriterien zum Kauf

Motorleistung - Wechselstrom-Motoren erzielen eine gute Qualität der Vibrationen und sind leise im Betrieb. Wipp-Systeme arbeiten effektiv mit einem Motor, vertikale Systeme sollten idealerweise mit zwei Motoren ausgestattet sein. Grundsätzlich gilt: je stärker der Motor, desto höher kann das Gewicht des Trainierenden sein. 

Eigengewicht und Größe - ein hohes Eigengewicht der Vibrationsplatte sorgt für einen sicheren Stand auch bei starken Vibrationen. Stationäre Geräte mit Säule verfügen über ein deutlich höheres Gewicht als Geräte ohne Säule, doch auch die kleinen, transportablen Platten sollten nicht zu leicht sein um ein Wandern des Gerätes während des Trainings zu vermeiden. Eine große Grundfläche sorgt für einen tief liegenden Schwerpunkt und trägt damit zur Standsicherheit des Gerätes auf dem Boden bei. Gute Vibrationsplatten verfügen über mindestens 30 x 50 cm Grundfläche, je größer umso mehr Trainingsvielfalt ist mit der Vibrationsplatte möglich. 

Tragkraft - Sie entscheidet über das mögliche Gewicht der Nutzer. Stabile Profi-Geräte mit einem leistungsstarken Motor erlauben maximale Benutzergewichte zwischen 150 - 280 kg. 

Dämpfungseigenschaften - Die Vibrationen müssen möglichst komplett an die Trainingsfläche abgegeben werden. Durch die Vibrationsdämpfung wird vermieden, dass Vibrationen über den Boden abgeleitet werden - das sorgt nicht nur für den bestmöglichen Trainingseffekt sondern minimiert die Geräuschbelastung. 


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