Die wachsende Begeisterung unter Jugendlichen für ein Training im Fitnessstudio stellt nicht nur eine Chance für Betreiber dar, sondern bringt auch rechtliche Herausforderungen mit sich. Vor allem bei Minderjährigen, die das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, müssen spezielle rechtliche Anforderungen beachtet werden.
Kinder unter sieben Jahren sind von Verträgen ausgeschlossen, da sie als geschäftsunfähig gelten. Jugendliche zwischen sieben und achtzehn Jahren besitzen hingegen eine eingeschränkte Geschäftsfähigkeit, was bedeutet, dass sie Verträge grundsätzlich eingehen können, wenn ihnen dadurch keine rechtlichen Nachteile entstehen. Da die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio jedoch mit einer regelmäßigen Zahlungsverpflichtung verbunden ist, fällt diese nicht darunter und die Zustimmung aller Sorgeberechtigten ist notwendig. Dieser Punkt wird in der Praxis oft nicht ausreichend berücksichtigt und kann zu Problemen führen, wenn nicht alle erforderlichen Unterschriften vorliegen.
Um Rechtssicherheit zu gewährleisten und komplizierte Prüfungen der elterlichen Sorge zu umgehen, praktizieren einige Studios eine einfache Lösung: Ein Erziehungsberechtigter unterschreibt den Vertrag als Mitglied, während der minderjährige Jugendliche als Nutzer geführt wird. Dieses Modell minimiert Risiken für das Studio, da im Falle von Zahlungsausständen das erwachsene Mitglied haftet, und vereinfacht den Prozess für alle Beteiligten. Juristisch betrachtet handelt es sich dabei um einen Vertrag zugunsten Dritter.
Neben vertraglichen Aspekten müssen Studios auch sicherstellen, dass Jugendliche nur unter geeigneten Bedingungen trainieren. Das beinhaltet sowohl eine altersgerechte Auswahl der Trainingsmethoden und Trainingsgeräte (was vor allem bei der Nutzung von Kraftgeräten wichtig ist) als auch besondere Vorsichtsmaßnahmen zu Zeiten, in denen keine Betreuungsperson vor Ort ist. Eine professionelle Einweisung und gegebenenfalls die Vorlage einer ärztlichen Unbedenklichkeitserklärung sind wesentliche Maßnahmen, um die Gesundheit der Jugendlichen zu schützen.
Sollte es zu Verletzungen kommen, ist die Dokumentation einer sorgfältigen Einweisung für das Studio von großer Bedeutung, um Haftungsfragen zu klären. Die Verantwortung des Studios beschränkt sich auf Situationen, in denen nachweislich Pflichtverletzungen vorliegen. Umfassende Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen sind daher unerlässlich.
Redaktion fitnessmarkt.de
Quelle: fitness Management
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Veröffentlicht am: 7. März 2024