Die aktuelle Gesetzeslage zur steuerlichen Würdigung von Gesundheitstraining ist weder nachvollziehbar noch zielführend!
20 Euro vom Arbeitgeber und 20 Euro von der Krankenkasse, so dass ein Mitglied selbst nur noch 20 Euro Eigenanteil an seinem Monatsbeitrag im Fitnessstudio bezahlen muss – das ist eines der Ziele der FiD, unterstützt vom DFAV e.V. und dem BVGSD e.V.
Das wesentliche Problem liegt hier aber beim Steuerfreibetrag, den jeder Arbeitgeber für die Gesundheit jedes seiner Mitarbeiter in Höhe von 500 Euro pro Jahr ausgeben darf. Diese 500 Euro, oder auch nur Bruchteile davon, dürfen nach jetziger Gesetzeslage nicht für ein Training an Fitnessgeräten ausgegeben werden, sondern – wenn für Fitness – dann nur für ein Gesundheitstraining in Kursform.
Warum keine Bezuschussung für Gerätetraining?
Da schüttelt der Fachmann, vom Fitnesstrainer bis zum Uni-Professor, nur verständnislos den Kopf. Gerade, wenn es um die Fettleibigkeit (Adipositas) geht, gibt es wohl kein gezielteres Training als ein Training an Cardio- und Kraftgeräten im Fitessstudio.
Stellen Sie sich einfach eine über 100 kg schwere bzw. adipöse Person bei dem Versuch vor, Sit-ups zu machen. Um die oben genannte Vorschrift des betreuten Trainings zu erfüllen, steht eine andere 100 kg-Person daneben und hilft durch Hochziehen an der Hand bei den Sit-ups.
Geräte für das Bauchmuskeltraining, die mit niedriger Belastung bzw. zunächst mit geringen Gewichten das Training auch für fettleibige Menschen ermöglichen, dürfen hingegen im Rahmen dieser Vorschrift nicht genutzt werden.
Was aber spricht gegen die Benutzung von Fitnessgeräten? In der Rangliste von Verletzungen beim Sport rangiert Fitnesstraining im Studio bei allen Kassen weit, weit hinten. An der Verletzungsgefahr kann es also nicht liegen.
Gute Argumente für ein Umdenken
Der DOSB mit seinen Vereins-Fitnessstudios wird inzwischen auch seinen Widerstand aufgegeben haben. Er lässt also die Vernunft siegen und erlaubt im Rahmen des Arbeitgeberfreibetrags das gesunde Trainieren an Geräten. Natürlich ist klar, dass dann auch das durchzuführende Training evaluiert und dokumentiert werden. muss. Doch das sind mehr oder weniger technische bzw. überwindbare Hindernisse.
Wichtig ist der Weg im Einklang mit der Politik. Hier hat Paul Underberg bereits mehrfach bewiesen, dass seine Argumente wirklich durchschlagender sind als die des „großen“ DSSV e.V.
Volker Ebener
Quelle: F&G
Veröffentlicht am: 18. November 2015