Lassen Sie nicht zu, dass belastungsinduziertes Asthma Ihr Training ruiniert

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Viele Asthmatiker die unter Belastungsasthma leiden fürchten sich vor Anstrengungen - kein Wunder - lösen doch zu große Belastungen Asthmaschübe, Atemnot, Keuchen und Hustenattacken aus. Aber es gibt eine ganz einfache Formel:


Je stärker Ihr Körper ist, 
desto mehr Belastung hält er auch aus!


Wenn Sie demnach das Level erhöhen, ab wann Ihr Körper eine Anstrengung als zu hoch empfindet (und mit einer Asthmaattacke reagiert), werden die Schübe nachlassen. Ohne Training hingegen wird die Reizschwelle immer weiter sinken und bereits die geringsten Anstrengungen lösen einen Anfall aus. Ein gesundes und ausgeglichenes Training ist daher die beste Therapie gegen Belastungsasthma

So ganz nebenbei beugen Sie bei sportlicher Aktivität einem weiteren Auslöser von Asthma vor: Sport löst im Körper Glückshormone aus. Diese wiederum helfen Ihnen, sich vor Übellaunigkeit, Stress und Depressionen zu schützen. So schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Beim Sport gibt es allerdings einiges zu beachten.


Belastungsasthma kommt durchs Atmen


Bei körperlicher Anstrengung atmen wir schneller und meist durch den Mund. Genau das ist der Grund für das Aufkommen der Hustenattacken. Das Lungengewebe ist bei einem Asthmatiker dauerhaft entzündet und daher besonders empfindlich. Da wir bei Belastung eher über den Mund atmen, kann die Luft nicht von der Nasenschleimhaut gefiltert, befeuchtet und angewärmt werden. Je kälter die Außenluft, desto stärker der negative Effekt. 


Sportarten, die besonders gut für Asthmatiker geeignet sind


Es gibt solche und solche Sportarten. Die für Asthmatiker am besten geeigneten sind Ausdauersportarten wie 


  • Fahrradfahren,
  • Wandern, Walken, Joggen,
  • Rudern,
  • Tanzen,
  • Eislaufen und Langlauf,
  • Schwimmen,
  • Inline Skating,
  • aber auch Kraftsport bzw. Gymnastik.


Als oberste Faustregel gilt: Machen Sie einen Sport, der Ihnen Spaß macht. Nur so ist gewährleistet, dass Sie auch konsequent dabei bleiben.




Spezielle Lungen- bzw. Asthmasportgruppen 


Es gibt übrigens auch spezielle Lungensportgruppen, die von einem auf diesem Gebiet weitergebildeten Trainer betreut werden. Sogar die Krankenkasse übernimmt  in den meisten Fällen die Kosten für solche Gruppen. Hier finden Sie alle Gruppen in Deutschland. 

In den Gruppen lernen Sie, sich Ihre Atmung bewusster zu machen, wie genau der Einfluss von Bewegung auf die Atmung bei Ihnen aussieht, wie Sie durch bestimmte Techniken Ihr Zwerchfell entlasten können und andere Muskelgruppen fördern.


Was sollte man beim Sporttreiben als Asthmatiker mit Belastungsasthma beachten?


Gerne wiederholen wir es hier noch einmal: Sport ist auch (oder gerade) für Asthmatiker mit belastungsinduziertem Asthma sehr gut geeignet. Dabei ist es aber wichtig, sich an ein paar Regeln und Grundsätze zu halten. Insbesondere zu Beginn sollte man es ganz langsam angehen lassen und den Körper nicht überanstrengen. 


1. Besprechen Sie Ihre sportlichen Pläne zunächst mit Ihrem behandelnden Arzt. Nur er oder sie kann Ihnen sagen, ob Sport in Ihrem konkreten Fall wirklich angezeigt ist. Möglicherweise müssen in diesem Zusammenhang auch Ihre Medikamente ein wenig angepasst werden.

2. An manchen Tagen ist der Körper besser “drauf” als an anderen. Checken Sie daher vor einem geplanten Training immer erst ihren Peak-Flow-Wert. Ist der Wert unterhalb der Norm, sollten Sie lieber an einem anderen Tag trainieren. Auch wenn Sie gerade an einer anderen Krankheit leiden oder an dem Tag bereits eine Attacke hatten, sollten Sie auf Sport verzichten. 

3. Achten Sie auf belastende Umweltfaktoren. Ist gerade Pollenflugsaison, ist es besonders kalt, heiß, nebelig oder trocken, wäre ein Training an einem anderen Tag viel besser.

4. Ein Training an jedem 2. Tag, mit einem Tag Pause dazwischen, wird als ideal betrachtet. An den Tagen dazwischen könnten Sie beispielsweise Entspannungsübungen machen (siehe unten).

5. Bringen Sie den Kreislauf langsam auf Touren, indem Sie immer erst mit einem Aufwärmprogramm von mindestens 10 Minuten beginnen. 

6. Wenn Sie während des Sports das Gefühl haben außer Atem zu kommen, drosseln Sie das Tempo umgehend. Vermeiden Sie in jedem Fall auch Spitzenbelastungen und Sprints (und andere kurzzeitige Höchstbelastungen). Belastungs- und Erholungsphasen sollten sich immer abwechseln.

7. Auch bei Beendigung des Trainings sollten Sie den Kreislauf ebenso langsam wieder zurückfahren wie Sie ihn zu Beginn des Trainings hochgefahren haben. Machen Sie 5-10 Minuten lang leichte Atemübungen, Dehnungs- und Stretching Einheiten. 

8. Ganz wichtig: Vergessen Sie nie Ihren Inhalator. Denn man weiß nie, wann der nächste Anfall kommt. 


Yoga, autogenes Training und andere Entspannungsübungen


Wie Sie sicherlich wissen, wirken sich Stress und Leistungsdruck, Depressionen und Ängste besonders negativ auf den Verlauf Ihres Asthmas aus. Zum einen kann hier sportliche Aktivität helfen, zum anderen bestimmte Entspannungstechniken wie Yoga, autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation nach Jakobson. Nutzen Sie diese Techniken, um sich besser zu fühlen und auch für den Sport noch besser vorbereitet zu sein.


Wenn Sie, wie empfohlen, alle 2 Tage Sport treiben, könnten Sie an den Tagen dazwischen zum Beispiel jeweils Entspannungsübungen einbauen. Auf diese Weise ergänzen Sie Ihr Sportprogramm sehr sinnvoll.


Unser Extra-Tipp zum Schluss


Wenn Sie unsicher sind und sich an das Thema Sport nicht so richtig herantrauen, beginnen Sie mit Ihrem Trainingsprogramm im Sommerurlaub am Meer. Hier ist die Luft perfekt - frei von Allergenen, gut befeuchtet und warm. Die salzhaltige Meeresluft tut Ihren Lungen gut und Sie können in entspannter Urlaubsatmosphäre sich nach und nach an das Thema Sport herantasten. 



Redakteur: Harald Simen

Bildquelle: #248826770 Syda Productions / Adobe Stock

Veröffentlicht am: 6. April 2022

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