„Wir ergänzen uns perfekt!“ - F&G-Insider-Interview zur Zusammenarbeit von Schnell und LMT

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Die LMT Leuenberger Medizintechnik AG und die Schnell Trainingsgeräte GmbH verkündeten vor kurzem eine länderübergreifende Partnerschaft. Beide Traditions­unternehmen sind inhabergeführt und verfügen über eine jahrelange Erfahrung sowohl in der Fitnessbranche als auch im Segment der medizinisch-rehabilitativen Trainingstherapie. Diese Kompetenzen werden nun synergetisch in den Bereichen Vertrieb und Service gebündelt.
F&G Chefredakteur Patrick Schlenz traf die Brüder Klaus und Achim Schnell sowie Gregor A. Hüni (CEO der LMT Gruppe) und Thomas Janz (Geschäftsführer LMT Deutschland) zu einem gemeinsamen Insider-Interview.

F&G: Lieber Klaus, lieber Achim, lieber Gregor, lieber Herr Janz – erst einmal herzlichen Glückwunsch zur neuen Kooperation!
Wie kam es denn zu der Idee, dass die Firmen Schnell und LMT in den Bereichen Vertrieb und ­Service zusammenarbeiten könnten?

Gregror A. Hüni: Zu ersten Gesprächen kam es durch einen bestehenden LMT-Kunden aus der Schweiz, der sich für einen syncho-Zirkel von Schnell interessierte. Das war der Stein, der das Ganze am Anfang ins Rollen brachte – wobei Schnell schon seit längerem ein Wunschkandidat von uns war. Wir haben uns dann mehrmals zusammengesetzt und die Möglichkeiten einer Kooperation im Detail diskutiert, bis klar war, dass wir in allen drei Ländern zusammenarbeiten.
Achim Schnell: Da wir ohnehin auf der Suche nach einem neuen Vertriebspartner in Österreich waren, bot es sich durch den Kontakt mit LMT natürlich an, auch über Deutschland und die Schweiz zu sprechen.

F&G: Wie lange reifte dann der Gedanke, bis Ihr Euch dann einig wart?

Gregror A. Hüni: Zwischen erster Idee und finaler Umsetzung lag fast ein Jahr.
Klaus Schnell: Diese Zeit haben wir uns genommen, um uns erst mal näher kennenzulernen. Sowohl LMT als auch SCHNELL war es wichtig, einen Partner zu haben mit dem man sich versteht und langfristig zusammenarbeiten kann.

F&G: Wie soll die neue Partnerschaft gelebt werden? In welchen Ländern bzw. Märkten ist man wie unterwegs?

Gregror A. Hüni: Die Partnerschaft gestaltet sich so, dass LMT die Firma Schnell in sämtlichen Vertriebsfragen rund um das gesamte Portfolio unterstützt.
Als Distributor von Schnell übernimmt LMT dabei die Verantwortung für die Schweiz und Österreich – das schließt sämtliche Elemente der Distribution mit ein; vom Verkauf, zur Lieferung bis hin zum After Sales Service.
In Deutschland wird LMT den bestehenden Vertrieb von Schnell mit seinen Außendienstmitarbeitern unterstützen.
Achim Schnell: Schnell und LMT ergänzen sich in allen drei Ländern hervorragend. In der Schweiz und in Österreich ist LMT sowohl im Vertrieb als auch im ­Service-Bereich sehr gut aufgestellt.
Unser bisheriger Partner in der Schweiz, die Balmer Services AG, wurde sehr früh in die Gespräche mit einbezogen und arbeitet jetzt mit LMT zusammen. In Deutschland unterstützt uns LMT, wie schon gesagt, im Vertrieb. Die regionalen Standorte der LMT-Leute sind für Schnell gut positioniert. Lieferung und Service machen wir weiterhin direkt.

F&G: Welche Vorteile bringt diese Zusammenarbeit Euren Kunden?

Gregror A. Hüni: Beide Firmen, mit ihrem familiärem Hintergrund und langjährigen Traditionen, haben ihre Wurzeln in der Leistungsdiagnostik und sind im Laufe der Zeit über die Fitnessbranche bis in die medizinisch-rehabilitative Trainingstherapie hineingewachsen.
Der gemeinsame Anspruch an hohe Qualität, korrekte Biomechanik, einen wissenschaftlichen Hintergrund sowie gute Ergonomie und innovatives Design, schafft eine starke Verbindung zwischen den beiden Unternehmensphilosophien und erhöht die Lösungskompetenz der LMT Gruppe.
Achim Schnell: Der Kunde profitiert dadurch, dass wir uns gegenseitig ergänzen und die Wege sowohl auf der Vertriebs- als auch auf der Service-Seite kürzer werden.




F&G: LMT übernimmt den Vertrieb der Schnell-Geräte in Österreich und der Schweiz sowie im Bereich Medical in Deutschland. Bislang hatten wir den Eindruck, dass Die Firma Schnell insbesondere im Medical-Bereich seine Stärken hat. Gibt man hier nicht ein wichtiges Standbein auf?

Gregror A. Hüni: Wieso? Im Gegenteil; Schnell zieht sich ja nicht aus dem Vertrieb zurück, sondern wird durch LMT unterstützt und ergänzt.

Achim Schnell: Österreich und die Schweiz sind sowieso eigenständige Märkte. Speziell in Deutschland passen die regionalen Vertriebsstandorte von LMT, wie vorher schon gesagt, gut zu SCHNELL. Wir werden uns hier hervorragend ergänzen.

F&G: LMT hat die Vertriebsrechte mehrerer Marken, wie beispielsweise TECHNO BODY, DELL TEC, h/p cosmos, ITENSIC & Octane. Wird die Firma Schnell einige dieser Marken in ihren Vertrieb mit aufnehmen?

Gregror A. Hüni: Das ist bis heute nicht der Plan. Schnell ist grundsätzlich Hersteller mit eigener Manufaktur und will sich auf seine Kernkompetenz konzentrieren. Selbstverständlich sind wir als Partner aber in der Lage auch mögliche gemeinsame Produkte abzuwickeln und Schnell auch bei deren eigenen Projekten mit LMT Produkten zu unterstützen.
Achim Schnell: Die Anfragen gehen oft über die Produkte, die wir selbst herstellen, hinaus. Wir haben somit die Möglichkeit über unseren Partner LMT das Portfolio zu erweitern.

F&G: Dass die Märkte Fitness und Therapie bzw. Medical immer stärker zusammenwachsen zeigt sich immer deutlicher an den Fachmessen, im Angebot der Hersteller und in der Nachfrage der Kunden. Wie seht ihr die Entwicklung des Gesamtmarktes bis in vier bis fünf Jahren?

Gregror A. Hüni: Wir gehen davon aus, dass der Trend anhält und die beiden Märkte immer mehr ineinander gehen. Zurzeit bestehen noch Berührungsängste und es fehlt oft an Implementierungs- und Umsetzungskompetenz. Wir beobachten aktuell eine schnellere Entwicklung des Medical Marktes in Richtung Fitness, gehen aber davon aus, dass sich das bis in vier bis fünf Jahren ändern wird und vor allem die Premium Fitness Anbieter hier deutlich nachgelegt haben werden.
Die volkswirtschaftlich-demographische Entwicklung schafft wirtschaftliche Argumente von denen sich Anbieter mit hohem Erfolgsanspruch nicht entziehen werden können.
Klaus Schnell: Auch wir sind der Meinung, dass der Trend anhält. Das klassische inhabergeführte Fitnessstudio wird ja seit einigen Jahren von unten zunehmend durch Discounter-Ketten bedrängt. Vielen Studios bleibt somit gar nichts anderes übrig, als sich durch mehr Qualität und Therapieangebote nach oben abzusetzen.

F&G: Was wird aus Eurer Sicht stärker an Bedeutung gewinnen: Fitnessstudios mit einem präventiven und rehabilitativen Ansatz und entsprechender Personalqualifikation oder werden die top ausgebildeten ­Therapeuten verstärkt mit Selbstzahlerangeboten dominieren?

Gregror A. Hüni: Aufgrund der deutlich höheren Zahl an Trainierenden in Fitnessstudios, der finanziellen Kraft und der Marketing-Kompetenz erwarten wir mittel- bis längerfristig einen höheren Medical-Fitnessanteil im Bereich Fitness. Es bleibt spannend zu beobachten wie die beiden Märkte sich dabei adaptieren werden.
Achim Schnell: Wir sehen das ähnlich. Aber wahrscheinlich wird die individuelle Marktsituation vor Ort entscheidend sein, wer die Nase vorn hat.

F&G: Sehen Euch Eure Kunden mit einem gemeinsamen Auftritt auf der MEDICA in diesem Jahr?

Klaus Schnell: SCHNELL hat schon vor der Kooperation mit LMT beschlossen, an der MEDICA 2014 aus terminlichen Gründen nicht teilzunehmen. Wir werden dafür auf den regionalen Messen stärker vertreten sein.
Einen gemeinsamen FIBO-Auftritt wird es 2015 auch noch nicht geben, da beide Firmen ihre Standflächen bereits vor einigen Monaten gebucht haben.
Gregror A. Hüni: Wir werden den ersten gemein­samen Auftritt auf der Therapro in Stuttgart haben. Danach auf der Therapie Leipzig. Zur Zeit sind wir im Gespräch für die Medica 2015.
F&G Wir danken Euch herzlich für das Interview.


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Bildquelle: #486890652 © ASDF / Adobe Stock

Veröffentlicht am: 31. Oktober 2014

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