Beleuchtung im Fitnessstudio

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Licht hat eine starke Wirkung auf den Menschen. Beinahe jeder hat davon gehört, dass der Mangel an Licht auf die Psyche wirkt und zu Depressionen führen kann, die sogenannte Herbst/Winterdepression ist das prominenteste Beispiel dafür. Licht hat allerdings auch Effekte auf den Körper. Das wohl extremste Beispiel ist die Rachitis bei Kindern respektive die Osteomalzie bei Erwachsenen, eine Krankheit die durch Lichtentzug über längere Zeit auftreten kann und bei der die Knochen durch einen Mangel an Vitamin D demineralisieren und es so im schlimmsten Fall sogar zu Verformungen des Skelettes kommen kann. Neben diesen überaus eindrucksvollen Extrem-Beispielen hat das Licht viele weitere Effekte auf den Menschen. Blaues Licht beispielsweise, wie es von Tablets oder Smartphones ausgestrahlt wird, hat Einflüsse auf den zirkadianen Rhythmus des Menschen, also den Tag und Nachtrhythmus, und steht im Verdacht, Ein- und Durchschlafstörungen zu verursachen. Die Lichtfarbe hat außerdem einen Einfluss darauf, ob wir einen Ort als sauber wahr nehmen oder wie wir unseren Körper wahrnehmen. Lichtdesign und Licht-Engineering spielen also heute in fast allen Lebensbereichen eine große Rolle - von der Umkleidekabine im Bekleidungsgeschäft bis zum ausgefeilten Lichtdesign im modernen Auto. Welche Rolle Licht im Fitnessstudio spielt und wie die Beleuchtung die Mitglieder beeinflusst erfährst du hier. 

Beleuchtung im Fitnessstudio


Beleuchtung in Trainingsbereichen und Kursräumen


Im Fitnessstudio gibt es unterschiedliche Bereiche mit unterschiedlichen Ansprüchen an Beleuchtung. Einerseits muss das Licht das Wohlbefinden der Mitglieder fördern, an anderen Stellen muss das Licht helfen, Verletzungen zu vermeiden. Doch die Beleuchtung in deinem Studio kann noch viel mehr. Die richtige Lichtintensität und -farbe können sogar das Trainingsergebnis verbessern. 


Eine angenehme, blendfreie Beleuchtung hilft bei der Vermeidung von Unfällen beim Sport. Die horizontale Beleuchtungsstärke auf der Trainingsfläche sollte mindestens 300 Lux betragen. Lichtstärken von 100 Lux sind hier zwar ausreichend, höhere Werte verbessern allerdings das Wohlbefinden deiner Mitglieder. Wichtig ist außerdem, dass auf Trainingsflächen mit Geräten die Displays gut lesbar sind und nicht durch Reflexblendung gestört werden. Generell ist zwar viel Helligkeit sinnvoll und förderlich, Blendung sollte aber generell vermieden werden. Asymmetrisch abstrahlende Leuchten oder Wandfluter beeinflussen das Trainingsgefühl also positiv.


In Gruppen- und Kursräumen bei denen die Trainierenden in liegenden Positionen arbeiten sollten klassische Deckenleuchten also generell vermieden werden. In Kurs-und Übungsräumen solltest du eine warmweiße Lichtfarbe wählen. Warmes Licht sorgt generell eher für einen Wohlfühlfaktor, kalte Lichtfarben werden mit Nüchternheit, Kälte aber auch Sauberkeit assoziiert. Für solche Bereiche bietet sich außerdem dimmbares Licht an, so kann bei Ruhe- und Regenerationsphasen oder während der Meditation das Licht angenehm und einfach verdunkelt werden, das ist beispielsweise beim Yoga ideal und sorgt für ein angenehmes, ganzheitliches Trainingserlebnis. 


Für Kursräume kann eine farbwechselnde Beleuchtung sinnvoll sein. Bei Traumreisen oder Meditationen ist ein angenehmer, sanfter Farbwechsel der Entspannung förderlich. Gute, stufenlos farbwechselnde LED-Lampen sind heute nicht mehr teuer, dafür bietest du deinen Mitgliedern ein besonders schönes Trainingserlebnis. 


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Beleuchtung in Umkleideräumen und Sanitärbereichen


Helles und kaltweißes Licht steigert das Sicherheitsgefühl und suggeriert Sauberkeit. Daher solltest du auch in den Umkleide- und Sanitärbereichen auf eine Lichtstärke von ebenfalls mindestens 300 Lux Wert legen. Farbtemperaturen ab 2700 Kelvin unterstützen den Eindruck von hygienischer Sauberkeit. 


Sammelumkleiden benötigen ein gleichmäßiges Beleuchtungsniveau. Achte darauf, “dunkle Ecken” zu vermeiden. Eine gleichmäßige Beleuchtung erschafft ein Gefühl von Sicherheit, während die berühmte “dunkle Ecke” häufig für ein Gefühl der Beklemmung sorgen kann. Außerdem suggeriert ein unterschiedliches Beleuchtungsniveau automatisch Ungepflegtheit - egal wie hygienisch und sauber deine Umkleidebereiche tatsächlich sind. Bei Einzelkabinen sollte neben der Allgemeinbeleuchtung jede Kabine eine einzelne Leuchte extra bekommen, die Kabinengänge sollten ebenfalls mit Extrabeleuchtung am Anfang und am Ende des Ganges ausgestattet werden. Wenn du mit Bewegungsmeldern arbeitest kannst du vor allen Dingen in Randzeiten Strom sparen


In allen Feuchträumen wie Bädern, Toiletten oder Duschanlagen müssen Leuchten mit höherer Schutzart verwendet werden. Der Standard IP 44 bedeutet, dass die Leuchten spritzwassergeschützt sind, Leuchten mit dem Standard IP 65 sind strahlwasser geschützt, um auf Nummer sicher zu gehen bietet sich in der Dusche direkt allerdings der IP 67 Standard an. Leuchten mit dem IP 67 Standard sind wasserdicht bei zeitweiligem Untertauchen


Helles Licht fördert die körperliche Leistungsfähigkeit


Ein internationales Forscherteam um Arno Schmidt-Trucksäss von der Universität Basel hat in einer Studie nachgewiesen, dass die optimale Beleuchtung zur richtigen Zeit die Ausdauer fördert und sportliche Leistungen verbessert.


14,5 Stunden nach der Mitte der nächtlichen Schlafperiode hat das Licht eine besonders intensive Wirkung auf die körperlichen Auswirkungen des Trainings. Die Probanden wurden 160 Minuten vor dem Training und während des Trainings Lichtstärken von über 4000 Lux oder aber nur 230 Lux ausgesetzt. Das Licht beeinflusste alle Trainierenden positiv, solche Trainierende aber, die früher aufgestanden waren aber deutlich stärker als “Langschläfer”. Dabei spielt vermutlich der Zeitpunkt des Aufstehens weniger eine Rolle, als die Integration des Trainings bei hellem Licht in den Tagesablauf. 14,5 Stunden nach der Mitte der nächtlichen Schlafperiode war hier deutlich effektiver, als nur 11,5 Stunden. 


Mit dieser Studie wiesen die Forscher erstmals nach, dass das Licht einen maßgeblichen Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit hat, während der Einfluss auf die psychische Leistungsfähigkeit bereits lange nachgewiesen werden konnte. 


Normen und Vorschriften


Die Norm DIN EN 12193 (2008-04) enhält die Festlegungen für die Beleuchtung von Sportstätten und verfolgt die Ziele, die visuelle Informationsaufnahme während des Sportes zu Verbessern, die Sehleistung beim Sport aufrecht zu erhalten, akzeptable Sehbedingungen festzulegen, Streulicht zu begrenzen und das Licht zur film- und fernsehgerechten Übertragung von Sportereignissen zu optimieren. 


Je nach Bundesland kannst du zur Installation einer Sicherheitsbeleuchtung verpflichtet sein. In Bayern beispielsweise gelten für Arztpraxen, Fitnessstudios, Galerien oder Ateliers zu denjenigen Gebäuden, bei denen eine Sicherheitsbeleuchtung nach DIN EN 1838:1999 nötig ist. Diese Norm hat das Ziel, beim Ausfall der Stromversorgung ein gefahrloses Verlassen des Gebäudes zu ermöglichen. 


Fazit


Mit der passenden Beleuchtung verminderst du nicht nur die Verletzungsgefahr beim Sport, sondern kannst den Wohlfühlfaktor deiner Trainierenden steigern. Das Licht hat nachweislich Wirkungen auf Körper und Psyche, durch ein geschicktes Lichtkonzept hebst du dein Studio aus der Masse der Konkurrenten hervor, steigerst Ambiente und Wohlfühlfaktor und kannst sogar die Trainingseffizienz deiner Mitglieder steigern. Wichtige gesetzliche Grundlagen sind die Normen zur Beleuchtung von Sportstätten sowie die bundesland-abhängingen Normen zur Sicherheitsbeleuchtung. 

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Redaktion fitnessmarkt.de (DG)

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Veröffentlicht am: 19. August 2019

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