GFKL-Gruppe erwirbt intratech GmbH:
F&G Insider-Interview mit den Geschäftsführern Walter Süß und Frank Haße
Vor kurzem erhielten wir die Information, dass die GFKL-Gruppe, zu deren Tochterunternehmen auch die Inkasso Becker Wuppertal GmbH & Co. KG gehört, eine mehrheitliche Beteiligung am Software-Anbieter intratech GmbH eingegangen sei. Walter Süß, Geschäftsführer bei GFKL Inkasso Becker lud uns zum exklusiven Insider-Interview in die Firmenzentrale nach Essen ein, um uns und unsere Leser gemeinsam mit Frank Haße, Geschäftsführer der intratech GmbH, über Gründe und Ziele der Beteiligung zu informieren sowie über den ersten großen gemeinsamen Erfolg: den Neukunden Pfitzenmeier.
F&G: Erst einmal herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten zu diesem Zusammenschluss. Warum hat sich die GFKL-Gruppe an der intratech GmbH beteiligt?
Walter Süß: Obwohl GFKL Inkasso Becker bereits zu den führenden Finanzdienstleistern der Fitness- & Gesundheitsbranche gehört, suchen wir professionelle Partner, mit denen wir gemeinsam mehr erreichen können. Die Zukunft gehört, auch im Finanzdienstleistungssektor, softwarebasierten Lösungen.
Aus diesem Grund sind wir sicher, mit der intratech GmbH einen starken Partner gewonnen zu haben, mit dem wir in der Branche innovative Produkte platzieren und viele neue Kunden begeistern können. Gemeinsam können wir unseren Kunden nun ein Gesamtpaket liefern: von der softwarebasierten Zugangskontrolle über die Steuerung operativer Prozesse und Automaten (bargeldloses Studio) bis hin zur vollständigen Mitgliederverwaltung und dem Forderungsmanagement.
F&G: Warum haben Sie sich überhaupt dazu entschieden, Anteile an Ihrem Unternehmen zu verkaufen?
Frank Haße: Die intratech GmbH hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt und konnte in 2013 das beste Ergebnis der Firmengeschichte erwirtschaften. Aus dieser Position der Stärke haben wir einen Partner gesucht, mit dem wir durch Synergie-Effekte die Möglichkeit haben, neue Produkte zu entwickeln und ein gesundes Wachstum unseres Unternehmens zu realisieren.
F&G: Sieht man die dadurch entstehenden Zuwächse eher im Inkasso-Geschäft oder im weiteren Ausbau des Software-Business?
Walter Süß: Mit der Beteiligung werden wir ein gesamtheitlicher Lösungsanbieter für Verwaltungs- und Abrechnungssysteme. Dabei spielen die Software und die Büroverwaltung eine erhebliche Rolle. Die Produkte werden also entsprechend ausgebaut, um den Kunden auf allen Ebenen zu begeistern.
F&G: Der erste gemeinsame Erfolg von GFKL Inkasso Becker und GFKL intratech hat nicht lange auf sich warten lassen, richtig?
Walter Süß: Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer neuen, verbreiterten Produktpalette bereits nach kurzer Zeit mit der Pfitzenmeier Gruppe einen großen Player der Branche überzeugen konnten.
F&G: Was wird sich in der Unternehmensführung bei der intratech GmbH ändern?
Walter Süß: Künftig werden Frank und ich gemeinsam als Geschäftsführer der intratech GmbH agieren, wobei Frank definitiv weiterhin der Ansprechpartner in operativen Fragen, beziehungsweise Fragen der Programmierung, sein wird. Er ist mit seiner jahrelangen Erfahrung und seiner großen Kompetenz derjenige, der diese Geschicke in der Hand hat. Ich werde insbesondere als kaufmännischer Geschäftsführer die GFKL intratech leiten.
Wenn Kunden sowohl an Softwarelösungen als auch an Finanzdienstleistungen interessiert sind, werden wir dort gemeinsame Termine wahrnehmen.
F&G: Was ändert sich nun für die Kunden in der Betreuung?
Walter Süß: Wir erreichen unsere Wachstumsziele nur, wenn wir zufriedene Kunden haben. Daher werden wir stetig weiter an der Verbesserung unserer Kundenbetreuung arbeiten und diese weiter professionalisieren. Durch die inhaltliche Nähe von GFKL Inkasso Becker und GFKL intratech zueinander werden wir künftig eine Rundum-Sorglos-Betreuung anbieten können.
F&G: Welche Ziele hat sich das „Duo“ intratech/GFKL Inkasso Becker für die nächsten zwei bis drei Jahre gesteckt?
Walter Süß: Wir wollen gemeinsam zu dem Anbieter Nummer 1 für Lösungen werden, die Studiobetreiber kostengünstig und effizient eine Konzentration auf ihr Kerngeschäft ermöglichen. Dabei werden wir stetig den Innovationsgrad unserer Lösungen hinterfragen, um den bestmöglichen Service bieten zu können.
F&G: Herr Haße, Sie definieren die intratech GmbH als Lösungsanbieter für Abrechnungssysteme. Ist das nicht etwas kurz gefasst? Bieten Sie keine Tools an, die beispielsweise die Trainingssteuerung erleichtern oder Unterstützung im Marketing bieten?
Frank Haße: Selbstverständlich bieten wir unseren Kunden die ganze Range von Software-Tools, die für den optimalen Betrieb von Fitness- & Gesundheitsstudios notwendig sind. Aber natürlich arbeiten wir bereits seit Jahren mit Finanzdienstleistern zusammen, da wir wissen, wie wichtig die Sicherstellung der Umsätze, beziehungsweise Liquidität der Clubs ist.
F&G: Werden die von Ihnen entwickelten Software-Produkte im „stillen Kämmerlein“ entwickelt oder beziehen Sie Ihre Kunden aktiv ein?
Frank Haße: Viele unserer Produkte sind gemeinsam mit Betreibern entwickelt worden und haben damit eine höchstmögliche Praxisrelevanz. Theoretisieren sollen andere!
F&G: Darüber hinaus hatten Sie gerade geäußert, dass Sie mit Ihren Produkten ein offenes System anbieten würden. Was meinen Sie damit und wie unterscheiden Sie sich dadurch von anderen Software-Anbietern?
Frank Haße: Wir lassen Schnittstellen zu möglichst vielen Systemen zu und schließen nichts aus. Das heißt unter anderem, dass Studiobetreiber nicht zwangsläufig mit unserem bestehenden Partner zusammenarbeiten müssen, sondern ein hohes Maß an Flexibilität gewährleistet wird.
F&G: Sind Ihre Produkte für jede Studio-Größe geeignet oder bewegen Sie sich nur in einem bestimmten Segment?
Frank Haße: Wir wollen unseren Kunden grundsätzlich die bestmögliche Lösung für ihr Studio bieten. Es gibt Fälle, in denen die Anforderungen sehr speziell sind und nicht komplett durch unsere Services abgedeckt werden können, beziehungsweise dies mit viel Aufwand für beide Parteien verbunden wäre. Uns ist wichtig, dies offen mit den Interessenten zu diskutieren – denn, unser Ziel ist, zufriedene Kunden zu haben, nicht Kunden um jeden Preis.
In der Regel können wir jedoch für jede Studiogröße ein ordentliches Software-Paket anbieten, das auf das jeweilige Studio zugeschnitten ist und eine optimale Lösung bietet.
F&G: Können zukünftig nur noch GFKL Inkasso Becker-Kunden Ihre Software-Produkte beziehen?
Frank Haße: Jeder Studiobetreiber kann unsere Produkte beziehen. Wir schließen niemanden aus, das würde nicht zur Unternehmensphilosophie der GFKL-Gruppe passen.
F&G: Welche Vorteile bieten Sie Ihren Kunden gegenseitig an?
Walter Süß: Vor allem werden wir gemeinsame Abläufe und Schnittstellen optimieren, um eine höhere Servicequalität bieten zu können. Auch die Erweiterung unserer Produktpalette haben wir im Blick: So sind innerhalb der GFKL-Gruppe bereits interessante Risikomanagement-Lösungen für andere Branchen vorhanden, die wir nun auf das Fitness-Segment übertragen möchten.
F&G: In welche Richtung wird sich aus Ihrer Sicht das Thema Software für Fitnessstudios und für Trainierende in den nächsten vier bis fünf Jahren entwickeln?
Frank Haße: Lösungen, die Menschen beim Training unterstützen, beziehungsweise den Clubinhaber beim Mitgliederhalt und damit bei der Reduzierung der „Drop-Out-Quote“, werden immer wichtiger werden.
Auch die Trainingsdokumentation spielt eine immer wichtigere Rolle, um im 2. Gesundheitsmarkt mithalten zu können.
F&G: Inwieweit spielen aus Ihrer Sicht zukünftig Cloud-Lösungen oder Gesundheits-Apps, z.B. von Google, Apple oder andere ähnliche Systeme in der B2B-Fitness- & Gesundheitsbranche eine Rolle?
Frank Haße: Die vorherige Frage beinhaltet bereits teilweise die Antwort auf diese Frage. Sicherlich werden die oben angesprochenen Lösungen zukünftig cloudbasiert arbeiten und es wird Programme bzw. Benutzeroberflächen geben, die die Daten mehrerer Softwarelösungen bündeln und so ausgeben, dass es für den Benutzer (hoffentlich) optimal ist.
F&G: Lieber Walter, lieber Herr Haße, wir danken für das spannende Interview!
Quelle: F&G
Veröffentlicht am: 5. September 2014