Die Lymphödem Symptome bei Frauen sind denen von Männern sehr ähnlich beziehungsweise identisch. Allerdings ist es so, dass Frauen häufiger von einem Lymphödem betroffen sind als Männer. Die Ursachen können je nach Art des Ödems ganz unterschiedlich sein.
Auch wenn ein Lymphödem nicht heilbar ist, so kann es doch behandelt werden. Je früher es erkannt und behandelt wird, desto geringer sind die Folgen und die Einschränkungen im Leben. In diesem Beitrag soll es darum gehen, wie du die Symptome eines Lymphödems erkennen kannst. Wichtig ist: Sobald du Symptome bei dir vermutest, solltest du diese mit einem Arzt abklären.
Lymphödem – Abgrenzung zum Lipödem
Nicht nur wegen dem ähnlich klingenden Namen wird ein Lymphödem gelegentlich mit einem Lipödem verwechselt, auch in der Erscheinung gibt es Ähnlichkeiten.
Ein Lipödem ist eine angeborene Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich bei Frauen auftritt. Diese Störung äußert sich in geschwollenen Armen und Beinen, genauer gesagt schwillt dabei das Unterhautfettgewebe an. Ein Lipödem taucht immer an beiden Armen oder Beinen auf.
Dagegen schwillt bei einem Lymphödem meist nur ein Arm oder ein Bein an. Die Ursache ist nicht eine Störung der Fettverteilung, sondern dass sich Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe bilden.
Die Ursachen für ein Lymphödem bei Frauen
Für das Auftreten eines Lymphödems bei Frauen gibt es verschiedene Ursachen, die zunächst einmal in zwei Kategorien aufgeteilt werden. Unterschieden wird zwischen dem primären (angeboren) Lymphödem und dem sekundären Lymphödem. In den Industrieländern liegt in der überwiegenden Zahl der Fälle das sekundäre Lymphödem vor.
Das primäre Lymphödem
Das primäre Lymphödem taucht bei etwa einem Drittel der Patienten auf und betrifft hauptsächlich Mädchen und junge Frauen. So kann es bereits angeboren sein oder während der Pubertät auftreten. Auch während einer Schwangerschaft kann es zu einem Lymphödem kommen.
Diese Form des Lymphödems tritt bei der überwiegenden Zahl der Patientinnen an den Beinen auf. Hier kommt es in 60% der Fälle auch zu Schwellungen auf beiden Seiten, was jedoch nicht zeitgleich passieren muss. Zu erkennen ist es hier als erstes an den Zehen und Vorderfüßen und erst mit einem Fortschreiten der Krankheit entstehen Schwellungen an den Unterschenkeln und Oberschenkeln. An den Armen tritt das primäre Lymphödem, ebenso wie das sekundäre, nur einseitig auf.
Die Ursachen für ein primäres Lymphödem ist eine Fehlanlage der Lymphgefäße oder ein angeborenes Fehlen der Lymphbahnen. Außerdem können zu wenige oder zu enge Lymphgefäße Teil der Ursache sein.
Lymphödem nach Krebstherapie
Die häufigste Ursache beziehungsweise der Auslöser für ein sekundäres Lymphödem ist ein Tumor oder eine Krebstherapie. Die Bestrahlung oder die Operation schädigt das Lymphsystem. So sind größtenteils Frauen betroffen, die eine Brustkrebsoperation hinter sich haben. In einem solchen Fall tritt das Lymphödem meist an den Armen auf.
Ein Lymphödem, dass als Folge einer Krebstherapie entsteht, tritt zwar in der überwiegenden Zahl der Fälle direkt nach einer Krebstherapie auf, kann jedoch auch erst einige Monate oder sogar Jahre danach entstehen. Bei einem späteren Auftreten sind meist Narbenschrumpfungen oder Strahlenschäden verantwortlich.
Durch die Weiterentwicklung der Operations- und Bestrahlungstechniken wurde das Auftreten eines Lymphödems nach einer solchen Behandlung in den letzten Jahren jedoch stark reduziert.
Weitere Ursachen für ein sekundäres Lymphödem können unterschiedlichste Verletzungen sein. Dazu gehören Verbrennungen, Insektenstiche, Entzündungen oder auch Sonnenbrände. Außerdem kann durch bösartige Tumore in den Lymphknoten ein Lymphödem entstehen.
Wie erkenne ich als Frau ein Lymphödem?
Je früher ein Lymphödem erkannt wird, umso erfolgreicher sind die Behandlungsmöglichkeiten. Die Schwere eines Lymphödems lässt sich in vier verschiedene Phasen aufteilen, die alle mehr oder weniger unterschiedliche Symptome zeigen.
Die einseitige Schwellung, die bereits erwähnt wurde, ist ein starkes optisches Merkmal für ein Lymphödem. Diese wird allerdings meist erst sichtbar, wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist. Wenn ein Lymphödem plötzlich und ohne andere Ursache oder äußerliche Einwirkung auftritt, kann ein bisher unerkannter Tumor die Ursache sein.
Symptome eines Lymphödems in der Anfangsphase
Zu Beginn entstehen Schwellungen, die die Betroffenen meist dadurch wahrnehmen, dass die Kleidung zu eng am Körper sitzt. Diese Art der Schwellungen fühlen sich in den meisten Fällen noch sehr weich an. Typischerweise bilden sich die Schwellungen am Anfang noch leicht durch das Hochlegen der Beine oder Arme zurück. Erkennbar ist es außerdem daran, dass nach längerem Eindrücken der Haut eine Delle zurückbleibt.
Weitere Anzeichen zu Beginn eines Lymphödems ist das Gefühl von Schwere in den betroffenen Körperregionen. Beine und Arme werden schnell müde und und ein Druck- oder auch Spannungsgefühl entsteht.
Diese Ermüdung wird besonders deutlich nach körperlicher Betätigung, die früher noch ohne größere Probleme ausgeübt werden konnte. Ein Gefühl, dass die eigene Kraft langsam schwindet, entsteht.
Durch die Schwellung kann außerdem die Beweglichkeit eingeschränkt sein, wodurch auch Schmerzen entstehen können.
Diese Symptome sind typisch für die erste und zweite Phase eines Lymphödems.
Ein Mittel zur Diagnose ist auch das Stemmersche Zeichen.
Symptome eines Lymphödems im späteren Stadium
Im weiteren Verlauf der Erkrankung führt das Hochlagern der Arme und Beine nicht mehr zum Rückgang der Schwellung.
Die Haut lässt sich nicht mehr anheben und das Bindegewebe ist verhärtet. Bei einigen Betroffenen werden die Adern ganz deutlich sichtbar, da die Haut stärker als normal durchblutet wird. Ein weiteres Zeichen kann ein Taubheitsgefühl in den betroffenen Körperregionen sein.
Im späten Stadium sind die Schwellungen extrem stark ausgeprägt und lassen sich nur noch schwierig bis gar nicht behandeln.
Wenn du vermutest, ein Lymphödem zu haben, solltest du nicht lange warten und einen Arzt konsultieren. Es ist wichtig, dieses so früh wie möglich zu erkennen, um Schäden wie verhärtetes Gewebe oder Veränderungen der Haut zu vermeiden.
Wird ein Lymphödem diagnostiziert, kannst du auch proaktiv viel dagegen tun, wie beispielsweise eine physiotherapeutische Lymphdrainage. Wichtig ist aber, dass es erkannt wird, um schnell handeln zu können.
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Autor: Physiotherapeut Marvin Seidel
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Veröffentlicht am: 19. Juli 2022