Kaum etwas ist so entspannend und wohltuend wie der Besuch einer Sauna. Der Aufguss ist für viele Menschen das absolute Highlight. Dabei wird kaltes Wasser oder Eiswürfel auf den Saunaofen gegossen, dadurch steigen Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Sauna an. Der Kreislauf kommt beim Aufguss richtig in Schwung, die Hitze lockert die Muskulatur. Das I-Tüpfelchen beim Sauna-Aufguss ist der passende Saunaduft. Aber wie wirken die verschiedenen Düfte eigentlich und was gibt es bei der Verwendung der Düfte zu beachten?
Wie wirken Düfte im Gehirn?
Düfte wirken ohne Umwege direkt auf unser limbisches System. Das limbische System ist verantwortlich für unsere Emotionen und steuert in Folge dessen verschiedene Stoffwechselprozesse. Über das limbische System werden sowohl positive wie negative Gefühle in körperliche Prozesse umgesetzt. Die Anregung des Sympathikus bei Flucht- oder Kampf-Reaktionen wird über das limbische System genauso gesteuert, wie die Anregung des Parasymphatikus, wenn wir entspannt und ganz ruhig sind. Verschiedene Düfte haben eine ganz unterschiedliche Wirkung auf das limbische System und regen sowohl den Parasympathikus als auch den Sympathikus an. So entsteht eine sehr feine Abstimmung - ein sinnlicher Duft stimuliert eine andere körperliche und geistige Reaktion als ein beruhigender Duft oder ein belebender Duft.
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Duftfamilien - Eigenschaften und Kombinationen
Düfte werden in der klassischen Duftlehre in verschiedene Duftfamilien eingeteilt. Diese Einteilung ist nicht genormt, daher variiert auch die Anzahl zwischen 6 und 14 verschiedenen Duftfamilien. Jede einzelne Duftnote entfaltet neben ihrem spezifischen Geruch auch ein bestimmtest Bouquet an Gefühlen, Stimmungen und Assoziationen und hat eine unterschiedliche Wirkung auf Körper und Geist.
Aromatische Düfte
Diese Duftfamilie zeichnet sich durch ihre krautigen, würzigen Aromen aus. Aromatische Düfte haben im Duftverlauf durch ledrige oder holzige Aspekte einen recht maskulinen Charakter. Aromatische Düfte haben eine belebende, stimulierende Wirkung und passen gut zu würzigen, holzigen und fruchtigen Düften.
Duftbeispiele: Castoreum, Amber, Moschus, Zibet, Leder, Tabak, Kaffee
Fruchtige Düfte
Fruchtige Düfte sind besonders frisch, sie wirken pulsierend und auf eine unaufdringliche Weise verlockend. Sie wirken anregend und belebend, die unverkennbare aromatische Süße harmoniert ausgezeichnet mit blumigen Düften und grünen Duftnoten, verleiht aber auch aromatischen, würzigen oder holzigen Düften eine angenehme Tiefe.
Duftbeispiele: Pfirsich, Brombeere, schwarze Johannisbeere, Kiwi, Pflaume, Grüner Apfel, Melone
Würzige Düfte
Würzige Düfte erhalten ihren Charakter durch jede Art von Gewürzen wie Nelke, Pfeffer, Zimt oder Chili, viele würzige Düfte gehören zu den herben, eher maskulinen Düften und können ideal mit aromatischen und holzigen Düften kombiniert werden. Diese Duftfamilie ist allerdings besonders komplex: Auch Vanille zählt zu den würzigen Düften, diese Duftnote zählt dabei zu den klassisch femininen Düften. Gleichzeitig verleihen würzige Düfte fruchtigen oder blumigen Düften Tiefe und Komplexität. Würzige Düfte wirken anregend und stimulierend.
Duftbeispiele: Koriander, Anis, Ingwer, Nelke, Nelkenpfeffer, Rosmarin, Kardamom, Muskatnuss, Zimt, Vanille, Minze, Fenchel
Holzige Düfte
Auch holzige Düfte gehören zu den maskulinen Düften. Sie sind eine ideale Basis für komplexere Düfte. Typisch ist der Duft von Sandel- oder Zedernholz, auch Zirbelkiefer und Patchoulie gehören zu den holzigen Düften. Diese Duftfamilie wirkt sinnlich und entspannend und kann sehr gut mit würzigen und aromatischen Düften kombiniert werden. Im Zusammenspiel mit blumigen Düften entsteht eine angenehm komplexe Dufttiefe.
Duftbeispiele: Benzoe Siam, Myrrhe, Sandelholz, Rosenholz, Zedernholz, Elemi
Blumige Düfte
Blumige Düfte sind die größte Duftfamilie, sie wirken elegant und zeitlos. Durch die schiere Menge der blumigen Düfte wird diese Duftfamilie häufig in weitere Unterfamilien aufgeteilt. Blumig-florale Düfte sind klassische Noten wie Rose, Maiglöckchen oder Jasmin, blumig-aldehydische Düfte sind vor allen Dingen sehr süße Duftnoten, blumig-grüne Düfte wirken fruchtiger und haben eine gewisse Würzigkeit, blumig-würzige Düfte sind sehr intensive, schwere Düfte. Blumige Düfte sind mit allen anderen Duftfamilien kombinierbar, so ergibt sich ein ganzes Spektrum an Wirkungen und Sinneseindrücken.
Duftbeispiele: Pelargonie, Jasmin, Rose, Hyazinthe, Freesie, Lavendel, Mimose, Maiglöckchen, Neroli, Tuberose, Veilchen, Ylang-Ylang
Zitrische Düfte
Zitrische Düfte wirken anregend und belebend, sie sind besonders frisch. Zu den zitrischen Düften gehören alle Düfte von Zitrusfrüchten, also Zitrone, Limette, Orange oder Grapefruit, aber auch Bergamotte. Zitrische Düfte wirken stimmungsaufhellend, sie machen einfach gute Laune und lassen sich sehr gut kombinieren. Bei schweren, würzigen und aromatischen Düften ist allerdings Vorsicht geboten, hier kann die zitrische Note mehr stören als nutzen.
Duftbeispiele: Zitrone, Limette, Limone, Grapefruit, Orange, Bergamotte, Lemongrass, Zitronenverbene, Mandarine, Blutorange
Krautige Düfte
Krautige Düfte sind - wie der Name schon verrät - alle Arten von Kräuterdüften. Dazu gehören Salbei und Lavendel, aber auch Duftmischungen wie Alpen- oder Bergkräuter, Gras, Laub oder Heu. Krautige Düfte wirken beruhigend und harmonisierend, sie passen je nach Anwendung sehr gut zu aromatischen, holzigen und würzigen Düften und bringen hier eine angenehme Leichtigkeit, blumige und fruchtige Düfte erhalten durch die Mischung mit dieser Duftfamilie eine größere Tiefe und einen entspannenden, beruhigenden Beiklang. Krautige Düfte werden auch als “Grüne Düfte” bezeichnet.
Duftbeispiele: Gräser, Moose, Citronella, Iriswurzel, Eichenmoos, Lavendel, Lorbeer, Salbei, Tabakblätter, Tonkabohne, Vetiver, Veilchenblatt, Wacholderbeere, Zypresse
Pudrige Düfte
Pudrige Düfte haben einen trockenen, süßlichen Charakter und werden stark feminin assoziiert. Sie wirken sehr weich und haben eine sinnliche, entspannende Note. Pudrige Düfte werden häufig mit blumigen Düften kombiniert, auch fruchtige Düfte passen sehr gut. Kombinationen mit herben, maskulinen Düften sollten vermieden werden.
Duftbeispiele: Honig, Karamell, Zucker, Mandelblüte, Schokolade
Aquatische Düfte
Aquatische Düfte erinnern an Sommer, Sonne, Strand und Meer, hier dominieren salzige, eher herbe Duftnoten. Je nach Kombination wirken aquatische Düfte sehr beruhigend und entspannend, in Kombination mit fruchtigen und zitrischen Düften entfalten sie dagegen eine belebende und stimulierende Wirkung.
Duftbeispiele: Meersalz, Seetang, Algen, Kampfer, Krauseminze, Niauli
Orientalische Düfte
Orientalische Düfte sind besonders warm, kräftig und opulent, sie haben eine sinnliche, anregende Wirkung. Orientalische Düfte beschreiben als eigene Duftfamilie meist eine Kombination aus würzigen und blumigen Düften. Zimt, Vanille und Rose sind charakteristische Noten in orientalischen Duftkompositionen. Die orientalische Duftfamilie entsteht immer aus Kombination von mehreren Düften anderer Familien.
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Fazit
Aus den verschiedenen Duftfamilien können verschiedenste Duft-Kombinationen kreiert werden. Viele Saunadüfte gibt es bereits als abgerundete Duftmischungen zu kaufen. Je nach Art der Düfte entfalten sich verschiedene Wirkungen. Die Wirkungsart lässt sich in die Grundwirkungen beruhigende/entspannende Düfte, sinnliche/anregende Düfte und belebende/erfrischende Düfte. Mit dem passenden Saunaduft wird aus einem angenehmen Erlebnis eine Duftreise mit Suchtfaktor.
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Redaktion fitnessmarkt.de (DG)
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Veröffentlicht am: 5. Februar 2020