Die besten Tipps, um Körperfett abzubauen

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Grundsätzlich bieten sich zwei Möglichkeiten an, um Gewicht und Körperfettanteil zu reduzieren:

  1. Den Kalorienverbrauch erhöhen durch zusätzliche körperliche Aktivität.
  2. Die Kalorienzufuhr minimieren.

Kalorienverbrauch mit körperlicher Aktivität erhöhen

Die körperliche Aktivität sollte nicht nur eine reine Maßnahme zur Erhöhung des Energieverbrauchs sein, sondern idealerweise auch gezielte Krafttrainingselemente zwecks Muskelaufbau beinhalten. Da Muskeln auch im passiven Zustand mehr Kalorien als Fettgewebe verbrennen, wird durch erhöhte Muskelmasse ein höherer Grundumsatz bzw. täglicher Kalorienbedarf erreicht. Erwiesenermaßen sind sogenannte High-Intensity Interval Trainings (HIIT) bezüglich absolut verbrannter Kalorienmenge und Fettabbau wirkungsvoller als moderate Langzeit-Ausdauereinheiten. HIIT charakterisiert sich durch kurze, intensive Intervalle wie z. B. 10 x 60 sec bei 90% der maximalen Herzfrequenz mit jeweils 60 sec Pause. Es spielt dabei keine Rolle, ob nüchtern oder gesättigt trainiert wird, weil die Kalorienverbrennung nach dem Training über längere Zeit erhöht bleibt («Nachbrenn-Effekt»). Begleitend sollte eine ausgewogene Ernährung praktiziert werden, die gleichzeitig eiweißreich und kohlenhydatreduziert ist.

Kalorienzufuhr vermindern und Proteinzufuhr steigern

Wenn es um die Reduktion der Kalorienzufuhr geht, lautet der einfachste und wirkungsvollste Ansatz in der Ernährung: Eiweißgehalt erhöhen. Unzählige klinische Daten belegen die sättigende, muskelerhaltende und kalorienverbrennende (thermogene) Wirkung von Eiweiß.

  • Protein benötigt im Vergleich zu Fett oder Kohlenhydraten mehr Energie für die Verdauung: Rund 20-30% der Kalorien aus Eiweiß werden für die Verdauung verbraucht und als Wärme verbrannt (Thermogenese). Bei Kohlenhydraten sind es ca. 5-10%.
  • Protein wird langsamer verdaut als Kohlenhydrate, was die Sättigungsdauer verlängert und den Insulinspiegel tieferhält. Dies wiederum fördert den Fettstoffwechsel.
  • Protein unterstützt den Aufbau und Erhalt von Muskelmasse. Da Proteine bei einer negativen Energiebilanz vom Körper auch als Energiequelle genutzt werden, wird eine prozentual erhöhte Eiweißzufuhr während einer Diät umso wichtiger.
  • Eine Erhöhung der Proteinzufuhr ist noch wichtiger für Personen mit einer vegetarischen oder veganen Ernährung. Wegen der tieferen Wertigkeit von pflanzlichem im Vergleich zu tierischem Eiweiß, empfiehlt sich eine Kombination mehrerer Quellen und eine nochmals etwas erhöhte Einnahmemenge.


HIIT Training


Ernährungsmaßnahmen im Alltag

Die wichtigste Empfehlung: keine radikalen Vorsätze und Maßnahmen! Sanfte und flexibel handhabbare Veränderungen sind am nachhaltigsten umsetzbar. Weitere Anpassungen können sukzessive nach Bedarf vorgenommen werden. Folgend Maßnahmen erleichtern die Umstellung:

  • Kohlenhydrate reduzieren: Einige Male pro Woche die Kohlenhydratbeilage reduzieren und stattdessen mehr Salat und/oder Gemüse essen. Generell zurückhaltend sein mit Kohlenhydraten und schnellen Zuckern im Besonderen, da diese wenig sättigen und auch den Insulinspiegel beeinflussen, was sich negativ auf die Fettverbrennung auswirkt.
  • Hochwertige Proteinquelle nutzen: Bei allen Hauptmahlzeiten immer eine hochwertige Proteinquelle einplanen. Dies können Milchprodukte, Fleisch, Fisch, aber auch kombinierte pflanzliche Quellen sein.
  • Nahrungsfasern auftischen: Ein hoher Faseranteil (Salat, Pilze, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide und viele Gemüse) unterstützt die Sättigung und auch die Verdauung.
  • Mahlzeiten durch Proteinshake ergänzen: 2-4 Mahlzeiten pro Woche mit einem Proteinshake gestalten, ergänzt mit einer Portion Salat oder Gemüse. Ideal geeignet am Abend.
  • Snacks vorausschauend planen: Zuckerhaltige Snacks nach Möglichkeit mit einem Proteinshake oder einem Proteinriegel ersetzen. Wenn doch einmal eine Hungerattacke zuschlägt, praktische und hochwertige Snack bereithalten, wie beispielsweise Nüsse oder PROTEIN LOW CARB BAR.
  • Gemüse statt Früchte servieren: Früchte sind zwar auch gesund, enthalten aber viel Zucker. Besser macht sich stattdessen rohes Gemüse wie Tomaten, Peperoni etc.
  • Wenig Kohlenhydrate am Abend einnehmen: Spätabends möglichst keine Kohlenhydrate mehr vertilgen. Eine Spätmahlzeit sollte vor allem eiweißreich sein, darf aber durchaus Fett enthalten, wie sie beispielsweise in Proteinshakes, Käse oder Nüssen vorkommen.

Diese Maßnahmen helfen dabei, seine Ernährung langsam, aber beständig umzustellen. Gleichwohl geben sie einem genügend Flexibilität, um auf Gelüste, Einladungen, Ausrutscher, etc. zu reagieren. Kleine Schritte sind zudem leichter einzuhalten als Crash-Diäten, weil sie nur geringe Verhaltensänderungen erfordern und außerdem keine Hungergefühle aufkommen lassen.

Zusammenfassung

  • Eine Gewichtsreduktion erfolgt durch eine Kombination von Ernährungsumstellung und Aktivitätssteigerung.
  • Eine entsprechende Verhaltensänderung führt zum langfristigen Erfolg.
  • Die neuen Verhaltensmuster sollen in den eigenen Alltag passen und Teil des persönlichen Lebensstils werden!
  • Lediglich eine dauerhafte und lebenslange Umstellung schützt vor unerwünschtem Jo-Jo-Effekt.




Autor: Remo Jutzeler

Leiter F&E SPONSER SPORT FOOD

Ing. Lebensmittelwissenschaften FH

MAS Nutrition & Health ETHZ

Bildquelle: #437996210 Dimco / stock.adobe.com

Veröffentlicht am: 5. August 2022

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